Ja, so
sollte er eigentlich heissen, mein Titel für den neuen Blogeintrag. Seit einer
Woche habe ich meinen Bericht über die Regenzeit, sowie viele andere Erlebnisse
fein säuberlich verfasst. Aber nachdem ich heute die dritte Weihnachtsfeier
erlebt habe, werfe ich alles über den Haufen und berichte dir, wie ich die
Adventszeit in Madagaskar so erlebe.
Seit 20
Tagen ist Weihnachtszeit und ich fühle mich eigentlich so gar nicht als ob.
Hautsächlich aus dem Grund, weil ich immer noch im *Röckli* ;) rumsitze, von
Schnee und Kälte weit und breit nichts zu sehen oder zu spüren ist und der
alljährliche (üble) Weihnachtshit nicht alle zwei Minuten, und das schon seit
November, von den Boxen dröhnt. Zwar tauchen immer wieder mal „chitschigi“
Tannenbäume auf, mit bunten Girlanden, Geschenken und Weihnachtsmännern dran -
sogar diesen überaus hässlichen Chlaus, welcher in der Schweiz oft an einer
Leiter aus dem Fenster hängt, habe ich schon gesichtet - trotzdem bin ich von
der echten Weihnachtsstimmung und dem Weihnachtsstress soooo weit entfernt.
Obwohl! Seit dem 16. Dezember, als ich den absolut coolsten Adventskalender
erhalten habe, von den zwei besten Schwestern der ganzen Welt!!! Kann ich mir
doch vorstellen, dass nach 24 Törchen, also am 9. Januar, Weihnachten stattfinden wird.
Auch wenn es
mir so gar nicht wirklich erscheint, für die Madagassen ist es natürlich ganz
normal und ein riesiges Highlight. Für die Weihnachtsfeiern putzen sie sich
heruas, als würden sie auf einer Hochzeit tanzen.
Seit dem 1.
Dezember werden in der Schule Kronen und Girlanden gebastelt (Hauptsächlich
sind es die Lehrer, welche das machen, während die Kinder im Bank sitzen und
warten) Das Schulzimmer wird mit den Lametten geschmückt, welche die Kinder
mitbringen müssen. Nebenbei stehen die Prüfungen im Zentrum und anschliessend
die Vorbereitungen fürs Weihnachtsfest. Jede Klasse studiert einen kleinen
Tanz, ein Lied, ein Gedicht oder ein Theater ein.
Dann, am 19.
Dezember ist es endlich soweit. Die Kinder, welche die öffentliche Schule
besuchen, warten geduldig in ihren Klassenzimmern, während die Eltern sich die
besten Plätze auf dem winzigen Pausenplatz ergattern. Dann wird das Spektakel
mit der Nationalhymne von Madagaskar(alle Strophen!), sowie einigen Worten der
Schulleitung eröffnet. Es ist ein wunderbarer Anlass. Die Eltern sind
stolz auf ihre Kinder diese strahlen übers ganze Gesicht und als Schlussbouquet führen die Lehrer (einen äusserst peinlichen) Tanz auf.
Anschliessend werden die Noten bei der Lehrperson bezogen, wobei auch gleich
das Elterngespräch stattfindet.
Am Freitag
feierten wir das Weihnachtsfest auch noch im Tanan Mirana. Es gab ein
unglaublich aufwändiges Geköch! Alle Lehrer standen in der Küche, während die
Kinder spielten. Zuerst gab es Gemüse, dann enorm viel Reis mit enorm viel
Fleisch und zum Dessert – dafür war ich zuständig- (verbrannte) Brownes und
Fruchtsalat. Der Hauptakt war die Geschenkeverteilung. Diese leuchtenden Augen
könnt ihr euch kaum vorstellen! Einige Kinder oder junge Erwachsene konnten
sich vor Freude kaum mehr halten.
|
Das sind mal Töpf! |
|
Mmmmhhhh... |
|
S Gmües als Vorspiis |
|
Uuunglaublich vill Riis! |
|
Würklich feins Fleisch! |
|
Verbrännti Brownies ;) |
|
Mmmmh - mit soo feine Frücht!!! |
|
Mirana erklärt: es git Chind, die hend gar nüt z ässä a Wiehnachte! |
|
Happ happ, und alles isch wäg. ALLES!!! |
|
Gschänkli für alli Chind! |
|
Danke sägä |
|
D Froid isch riisig! |
|
Jetzt sind alli müed und händ Ferie nöötig. |
Ich muss
eingestehen, heute, Samstag, 21. Dezember, habe ich schon mehr Weihnachtsfeiern
hinter mir als in den vergangenen zwei Jahren überhaupt stattgefunden haben und
ich hab sie immer noch nicht satt. Denn meine drei Nachbarsmädchen haben mich
auch noch zu ihrer Schulfeier eingeladen. Ah, ich mag sie so gerne meine Nachbarn! Bin sehr
froh, dass ich sie kennengelernt habe, sonst würde ich mich hier ziemlich
einsam fühlen – aber dazu schreibe ich ein andermal mehr.
Es war gut
spürbar, dass das heute eine private Schule war, mit viel Geld und einer
Schulleitung, die das Geld
nicht für sich selber verwendet sondern in die Schule investiert. Es erinnerte
mich stark an unser Sommertheater in Benglen. Moderne Lieder, lustige Tänze der
Kinder und witzige Verkleidungen. (Ach liebe Linda und Cheri, wie gerne hätte
ich euch hier in meinem Lehrerteam!)
|
ch ch ch... zum goisse! und vo dene Päärli häts öpe drissg gha! |
|
Ivanne, s chlinsti vo mine drü Nachbersmeitli |
|
Diavolana (egstra bim Coiffeur xii für de Alass) |
|
Bodo, s Mami, wartet gspannt uf de Uftritt vo irne Chind |
|
Norohasina am Tanze.... |
|
... und am singe |
Nun meine lieben
Freunde,
ich schicke euch die aller liebsten Wünsche für euer
Weihnachtsfest! Ich hoffe, dass ihr mit
eurer Familie und euren Freunden feiern dürft. Dass ihr all die schönen Dinge,
welche wir uns schenken und die wunderbare Zeit, die wir gemeinsam verbringen
dürfen, geniessen könnt. Ich für meinen Teil werde das dieses Jahr besonders
schätzen – denn in wenigen Stunden darf ich meine liebe Mama und meinen lieben
Papa am Flughafen abholen.
Ich denke ganz fest an euch in der Schweiz und wünsche
natürlich auch einen gelungenen Sprung ins 2014!
Oh und das Wichtigste:
HÄPPY 23. DEZÄMBER !!! :)
En liebe Gruess denn
uf Winti ;) Gend oi sorg!